FAQ?  Gerinnungshemmende Medikamente („Antikoagulanzien“): Ihr Arzt hat Ihnen  Pradaxa, Xarelto, Eliquis  oder Lixiana, Marcoumar oder Sintrom verschrieben!

Die Folge ist eine Herabsetzung der Gerinnungsfähigkeit des Blutes, wodurch gefährliche Erkrankungen wie Thrombosen oder Embolien verhindert werden können. Bei Vorhofflimmern werden Antikoagulanzien zur Verhinderung von (embolischen) Schlaganfällen verabreicht.

  • Was bedeutet die Einnahme dieser Medikamente für Sie?
  • Was ist der INR?
  • Wer muss wissen, dass ich gerinnungshemmende Medikamente (Antikoagulanzien) einnehme?

Beispiele für Indikationen für blutgerinnungshemmende Substanzen :

  • Vorhofflimmern
  • tiefe Venenthrombose oder Lungenembolie
  • Herzklappenersatz
  • und andere…

Die neuen Antikoagulanzien Pradaxa, Xarelto, Eliquis und Lixiana werden mit einer Standarddosis, die sich nach verschiedenen Parametern richtet (je nach Substanz 1 oder 2x tgl.) verordnet.

Marcoumar wird im Unterschied zu anderen Medikamenten in einer Wochendosis (die im Marcoumar-Pass genau aufgeschlüsselt wird, zum Beispiel Montag und Donnerstag 1/2 Tablette, sonst immer 1 Tablette) verschrieben. Diese Dosis kann sich von Patient zu Patient auch sehr unterscheiden, und selbst bei ein und demselben Patient sich im Laufe der Zeit verändern. Es muss bei diesem Medikament (nicht bei den neuen Substanzen, siehe oben) regelmäßig die Blutgerinnung überprüft werden: Die geschieht mit Hilfe des INR-Werts (international normalized ratio, eine Verhältniszahl); dieser wird alle 4-6 Wochen (in der Einstellungsphase öfter) mittels einer Blutabnahme (in unserer Ordination aus der Fingerbeere) kontrolliert. Die Werte werden in einen Gerinnungspass eingetragen.

Grundsätzlich sollten Sie bei jeden Arztbesuch mitteilen, dass Sie gerinnungshemmende Medikamente einnehmen. Dies ist vor zum Beispiel wichtig, falls Sie eine Operation vor sich haben oder auch ein Gelenk infiltriert werden muss.

Die häufigsten Fragen sind:

  • Was passiert bei einem Unfall?
  • Mein Chirurg oder  Zahnarzt will einen Eingriff durchführen?
  • Ich werde operiert? Was passiert bei einer Schnittverletzung?

Grundsätzlich haben Sie immer den Antikoagulanzienausweis bei sich, sodass ein Ersthelfer bei Durchsicht Ihrer Unterlagen relativ schnell feststellt, welche gerinnungshemmenden Medikamente Sie einnehmen. Im Krankenhaus kann, falls es wirklich notwendig ist,  die Wirkung unterbrochen werden.

Im Falle einer geplanten Operation hängt es immer vom Operateur ab, ob er unter gerinnungshemmenden Medikamenten operieren kann/will. Falls der Operateur auf eine Absetzung des Medikamentes besteht, müssen die neuen Antikoagulanzien je nach Eingriff 1-3 Tage,  Marcoumar in der Regel 7 Tage (bei einzelnen Patienten mehr als 7 Tage) pausiert werden, bevor die Wirkung aufgehoben ist.  DIES DARF NIE OHNE RÜCKSPRACHE MIT DEM BETREUENDEN ARZT ERFOLGEN.

Bei einer Schnittverletzung bluten Sie länger als jemand der kein gerinnungshemmendes Medikament einnimmt,  es kommt aber in der Regel  zu keinem bedrohlichen Blutverlust.