Früherkennung ausgewählter (häufiger) maligner Erkrankungen :

Die Aufstellung ist nur als Übersicht zu sehen, beschreibt nur die für den Laien am wichtigsten erscheinenden Aspekte, sie ersetzt nicht das ärztliche Gespräch. Die Übersicht ist eine Ergänzung zur Vorsorgeuntersuchung, die Sie bei der Hausärztin oder in unserer Ordination durchführen lassen. Außerdem sollte für die einzelnen Erkrankungen die jeweils zuständige Fachärztin konsultiert werden (z.B. Melanomvorsorge: Fachärztin für Hautkrankheiten, Prostatavorsorge: Urologin etc).

Wir haben uns an die aktuellen Empfehlungen der Österreichischen Krebshilfe gehalten.  https://www.krebshilfe.net/

Dickdarmcarcinom:
Vorbeugung: niedriger Fettkonsum, ausreichend Konsum von Ballaststoffen und Vitaminen, Vermeiden von Übergewicht und Nikotin, ausreichend Bewegung.
Untersuchungen zur Früherkennung:
*Jährliche Testung des Stuhls auf verstecktes Blut (im Vorsorgeuntersuchungsprogramm spätestens ab dem 50. Lebensjahr enthalten).
*Ab 50. Lebensjahr: alle 5 (bis 10) Jahre Darmspiegelung (Coloskopie).

Erhöhtes Risiko: bei Dickdarmcarcinom in der Familie, nach Abtragung von Dickdarmpolypen, in bestimmten Fällen nach längerdauernden chronisch entzündlichen Darmerkrankungen.  — Häufigere Kontrollen werden empfohlen.

Mammacarcinom (Brustkrebs):
Untersuchungen zur Früherkennung: Monatliche Selbstuntersuchung ca. am 7. Zyklustag. BITTE BESPRECHEN SIE DAS VORGEHEN MIT IHRER GYNÄKOLOGIN / IHREM GYÄKOLOGEN.

Jährliche ärztliche Untersuchung der Brust spätestens ab dem 30. Lebensjahr, mindestens alle 2 Jahre Mammographie und Ultraschall spätestens ab dem 40. Lebensjahr (eventuell Basisuntersuchung ab dem 35. Lebensjahr).

Warnsymptome: regelunabhängige Schmerzen, tastbarer Knoten, Hauteinziehung, Asymmetrie, Ekzem an der Brustwarze u.a.
Erhöhtes Risiko: bei familiärem Mammacarcinom: in diesem Fall Mammographie um das 30. Lebensjahr, in weiterer Folge alle 2 Jahre, ab 40. Lebensjahr jährliche Mammographie.

Bronchuscarcinom:
(Hoch) Risikopatienten: Raucher und Exraucher (mehr als 20 Zigaretten täglich über 20 Jahre).

Patienten mit leicht erhöhtem Risiko: Exposition: Asbest, Strahlen; Inhalation: Chrom, Nickel, Arsen. Abgesehen von der Routine- Vorsorgeuntersuchung (siehe diese) sollten Risikopatienten ab dem 45. Lebensjahr engermaschig (jährlich) kontrolliert werden.

Warnzeichen sind z.B. chronischer Husten länger als 4 Wochen, Blut im Sputum, Gewichtsverlust…

Magencarcinom:
Erhöhtes Risiko bei familiärem Vorkommen, beim operierten Magen, bei bestimmten (histologisch festgestellten) Entzündungen: In diesen Fällen sollte eine Magenspiegelung durchgeführt werden .

Speiseröhrencarcinom:
Erhöhtes Risiko bei bestimmten Entzündungen, bei bestimmten Formen des Barret-Ösophagus: In diesen Fällen sollte eine Spiegelung (Gastroskopie) durchgeführt werden

Gynäkologische Tumore:
Untersuchungen zur Früherkennung: Jährliche frauenärztliche Untersuchung ab dem 19. Lebensjahr, bei Auffälligkeiten gezielte Diagnostik.. Details bitte mit der Frauenärztin/ dem Frauenarzt besprechen. Vor allem beim Eierstock-Carcinom gibt es eine familiäre Neigung, auch in Zusammenhang mit anderen Carcinomen (Brust, Dickdarm) und auch internistischen Erkrankungen (Diabetes, Bluthochdruck).

Prostatacarcinom:
Untersuchungen zur Früherkennung beim Urologen / der Urologin: rectale Untersuchung und PSA-Bestimmung aus dem Blut 1x/ Jahr ab dem 50. Lebensjahr, bei familiärem Prostatacarcinom ab dem 40. Lebensjahr.

Hodentumor:
Untersuchungen zur Früherkennung: Selbstuntersuchung ab der Pubertät.

Melanom:
Untersuchungen zur Früherkennung: Sie sollten Ihre Muttermale regelmäßig selbst inspizieren und vom Hautarzt/ der Hautärztin regelmäßig kontrollieren lassen. — Warnsymptome: asymmetrische „Muttermale“, unregelmäßige Begrenzung, uneinheitliche Farbe, rasches Größenwachstum.

Leukämien und Lymphome:
Für diese speziellen Erkrankungen sollte ein eventuelles erhöhtes Risiko (zum Beispiel nach Organtransplantation) und daraus resultierende Konsequenzen mit dem Arzt des Vertrauens besprochen werden. Wichtig ist hier – im Falle einer Diagnose – die Therapie an einem spezialisierten Zentrum durchzuführen.

Carcinome im Hals-Nasen-Ohrenbereich:
Risikofaktor ist vor allem Tabakgenuß, häufig in Verbindung mit Alkohol. Warnsymptome sind z.B. schlecht heilende Schleimhautläsionen, länger anhaltende Halsschwellungen, länger anhaltende Heiserkeit. BITTE MIT DEM HALS-NASEN-OHREN ARZT / ÄRZTIN besprechen!

Hirntumore:
Warnsymptome können chronischer Kopfschmerz, morgendliche Übelkeit und Erbrechen, Wesensveränderungen sein.